Weltweit – Gesellschaft zur Förderung lokaler Initiativen e. V. Weltweit e. V.

Medizingärten Sansibar

First Nutrition & Medicine Garden design trials using the Keyhole Garden Principle

Projektzusammenfassung

Nutrition and Medicine Gardens – Erhöhter Zugang und Eigenproduktion von gesunder Ernährung und natürlicher Medizin für Schwangere, Mütter und Kinder

Global Goals

Projekt Manager

Land

Tansania

Status

completed in 2020

Budget

8.600 €

Partner

  • Erbacher Stiftung

Projektziele

  • Rekrutierung von mindestens 4 Partner-Gesundheitsstationen

  • Sensibilisierung der betroffenen Gemeinden, mindestens 4

  • Erstellung von Demonstrationsgärten in jedem der teilnehmenden Gesundheitszentren

  • Ausbildung von mindestens 20 Müttern und jungen Frauen in Permakulturtechniken und  der Produktion und Weiterverarbeitung natürlicher Medizin

Im Jahr 2018 haben wir auf Sansibar das Practical Permaculture Institute Zanzibar (PPIZ) besucht und seine Leiterin Laura Maier kennen gelernt. Laura hat ihren Master of Science in Global Change Management an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde absolviert und ihre Masterarbeit über Permakultur auf Sansibar geschrieben. Sie ist Mitgründerin des PPIZ und arbeitet dort seit Anfang 2017 als Managerin. Wir waren begeistert von dem Institut, seinen Schaugärten und den verschiedenen Projekten, die Laura in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat. Daher boten wir ihr an, ihre Arbeit als Partnerverein in Deutschland so gut es geht zu unterstützen. Eigentlich ist es unsere Strategie ehemalige Auslandsstudierende in ihren Heimatländern zu Projektmanagern zu machen, bzw. sie bei Projekten zu unterstützen. Laura stammt zwar nicht aus Sansibar oder Tansania, jedoch ist ihre Arbeit so gut und ihr Kiswahili so fließend, dass die Ausnahme sie zu unterstützen mehr als gerechtfertigt ist.

Wie in vielen Ländern des globalen Südens leiden Schwangere, Mütter und Kinder auch auf Sansibar unter erhöhtem Risiko von Krankheiten betroffen zu werden, die teilweise tödlich enden können. Diese Situation ist unter anderem einer mikronährstoffarmen Ernährung und mangelndem oder falschem Wissen über simple und natürliche medizinische Mittel zuzuschreiben. Diese Tatsache ist erschütternd, da Sansibar einen natürlichen Reichtum an Pflanzen aufweist, welcher die Ernährung und Gesundheit der Einheimischen maßgeblich verbessern könnten. Dennoch fehlt es an korrektem Wissen über die Pflanzen, ihrer Bedeutung und deren Verwendungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund werden diese Pflanzen weder ausreichend geschützt, noch angebaut. Stattdessen wendet ein Großteil der Bevölkerung Praktiken an, die schädlich für die Flora und einen gesunden Boden sind. Beispielsweise die Verbrennung organischer Masse, die Verwendung von chemischen Pestiziden, etc..

Das PPIZ bildet durch sein Jugendprogramm bereits junge Menschen in den Praktiken nachhaltiger Landwirtschaft. Darüber hinaus werden auch Praktiken natürlicher Medizin in den Tropen gelehrt. Das geschieht mit Unterstützung von ANAMED. Dies ist ein in Deutschland gegründeter Verein, der sich auf die Forschung und Wissensvermittlung von natürlichen medizinischen Pflanzen und deren simple Verwendungs- und Verarbeitungstechniken spezialisiert hat. In speziellen Trainings sollen jungen Menschen im Rahmen dieses Projekts dazu befähigt werden ihr Wissen zu festigen und an andere weiterzugeben. Als Ankerpunkt, um das Wissen zu übermitteln, sind dörfliche Krankenstationen und Geburtshäuser als Zentren dieser Trainings vorgesehen.

Das übergeordnete Projektziel ist eine verbesserte Gesundheit von Schwangeren, Müttern und Kindern. Dies soll durch den erhöhten Zugang und die Eigenproduktion von gesunder Ernährung und natürlicher Medizin ermöglicht werden. Konkret sollen die Projektbegünstigten die Ausbildung dafür erhalten, selbst gesunde Nahrung und medizinische Pflanzen anzubauen und diese mit einfachen Mitteln verarbeiten zu können.

Das Projekt hat folgende weitere inhaltliche Ziele

1) Rekrutierung von Partner-Gesundheitsstationen

2) Sensibilisierung der betroffenen Gemeinden

3) Aufbau von best-practice Demonstrationsgärten

4) Training für Mütter und junge Menschen

5) Starter-Kits für Projektbegünstigte

6) Etablierung von Produktionsstätten natürlicher medizinischer Produkte

7) Follow-up und Netzwerkaufbau

Verortet ist das Projekt an vier Gesundheitszentren. Für jede dieser Gemeinden wird eine Strategie entwickelt, um eine eigene Produktionsstätte aufzubauen. Diese soll den Mitwirkenden ein Einkommen erwirtschaften, um weitere lokal organisierte Trainings nach Beendigung des Projektes durchführen zu können.

Insbesondere Frauen werden durch dieses Projekt gestärkt und dazu befähigt, sich selbstständig mit gesunder Nahrung, natürlicher Medizin und einem kleinen Einkommen zu versorgen, ohne von Männern abhängig sein zu müssen.

Permaculture workshop at the Practical Permaculture Institute Zanzibar
Permaculture workshop at the Practical Permaculture Institute Zanzibar
Dr. Said, expert for western and traditional medicine, will give the workshops on healthy nutrition for mothers and pregnant women
Dr. Said, expert for western and traditional medicine, will give the workshops on healthy nutrition for mothers and pregnant women
First Nutrition & Medicine Garden design trials using the  Keyhole Garden Principle
First Nutrition & Medicine Garden design trials using the Keyhole Garden Principle
Agnes is the project leader for the Nutrition & Medicine Garden Project
Agnes is the project leader for the Nutrition & Medicine Garden Project
Teachers of the PPIZ with the Tropical Permaculture Guidebook Resources and Teacher's Book from Timur Leste (Indonesia)
Teachers of the PPIZ with the Tropical Permaculture Guidebook Resources and Teacher's Book from Timur Leste (Indonesia)
Workshop on herbal medicine given by Dr. Said
Workshop on herbal medicine given by Dr. Said

Standort