Projektzusammenfassung
Die Ernährungsqualität der Mittagsmahlzeiten für Schüler in Nepal wird verbessert, indem Junkfood durch lokal erzeugte Bioprodukte ersetzt wird. Die teilnehmenden Schulen werden zu kommunalen Lernzentren, die Bildungsressourcen zur organischen Landwirtschaft bereitstellen und das Engagement der Gemeinschaft fördern. Durch die Sicherung eines stabilen Marktes für die Bioprodukte der örtlichen Landwirte verschafft das Projekt diesen ein nachhaltiges Einkommen. Darüber hinaus fördert es die Verwendung elektrischer Kochmethoden, um die Abhängigkeit von Biomasse und Flüssiggas zu verringern und so einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Land
Nepal
Status:
ongoing since 2024
Budget:
10 000 €
Partner
Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung
Projektziele
Dauerhafte Zubereitung der Mittagsmahlzeit für 83 Schüler der Kalidhunga Higher Secondary School in Nepal mit biologisch angebauten Lebensmittel anstelle von billigen Fertigprodukten
Kapazitätsaufbau und Einrichtung eines Lernzentrums zum ökologischen Landbaus für 150 Schüler
Unterstützung und Sensibilisierung der 28 Landwirte im Umfeld der Schule, um die Produktion im ökologischen Landbau zu steigern
Förderung des elektrischen Kochens bei der Zubereitung von Mittagsmahlzeiten, um den derzeitigen Verbrauch von 7,2 Tonnen Brennholz und 86,4 kg LPG pro Jahr signifikant zu verringern
Dieses Projekt wird von Bhav Narayan Jha geleitet, der 2015 seinen Master-Abschluss in Nutzpflanzenwissenschaften an der Universität Hohenheim, Deutschland, gemacht hat. Seitdem hat er sich in seinem Heimatland Nepal aktiv an verschiedenen Projekten zum Klimawandel und zur Agrarwissenschaft beteiligt. Bhav hat den Wunsch, das in Deutschland erworbene Wissen über verbesserte und klimafreundliche landwirtschaftliche Praktiken an marginalisierte und ländliche Landwirte weiterzugeben, die durch die Klimakrise besonders gefährdet sind. Das Einkommen dieser ländlichen Kleinbauern ist nach wie vor gering, obwohl es innerhalb der Gemeinde potenzielle Märkte für ihre Produkte gibt. Im Jahr 2021 gründete Bhav seine eigene Ngo und nannte sie „Peoples Access to Adequate Natural Infrastructures“ (PAANI, was in der nepalesischen Sprache Wasser bedeutet). Zusammen mit seinem Team aus Gemeindemitarbeitern und interdisziplinären Hochschulabsolventen, von denen einige auch Absolventen deutscher Universitäten sind, entwickelte er die Idee, die Bauern mit der Kantine einer örtlichen Schule zu verbinden und so eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, von der sowohl die Schüler als auch die Bauern profitieren. Die Schüler könnten ein gesundes Mittagessen erhalten, während die Landwirte ein regelmäßiges Einkommen erzielen. Außerdem sollte die ungesunde und kostspielige Verwendung von Biomasse und Flüssiggas zum Kochen durch elektrisches Kochen ersetzt werden.
Im September 2022 erfuhr Bhav über das Alumni-Netzwerk der Uni Hohenheim von der Arbeit von Weltweit und nahm sofort über das Action Network Worldwide, unsere internationale Plattform, auf der wir innovative Projekte diskutieren und verschiedene Fördermöglichkeiten ausloten, Kontakt zu uns auf. Er nahm an zwei Online-Workshops von Weltweit teil, in denen er die Möglichkeit hatte, die konkreten Schritte seines Projekts zu verfeinern.
Unterernährung ist in Nepal bei Kindern die Hauptursache für Mortalität und langfristig geschädigtes körperliches und geistiges Wachstum. Die Regierung hat im Rahmen des Schulentwicklungsplans ein Programm für die Mittagsverpflegung in Schulen eingeführt, womit zwar die Unterernährung teilweise verringert werden konnte, jedoch hat der Konsum von Junkfood gleichzeitig stark zugenommen. In der Schule, die Ort unseres Projekts ist, werden aufgrund der knappen Ressourcen (nur 20 NPRs = 0,13 Euro pro Mahlzeit) hauptsächlich ungesunde Fertignudeln angeboten. Darüber hinaus hat die Verwendung fossiler Brennstoffe zum Kochen zur Abholzung der Wälder beigetragen, was wiederum zu Erdrutschen, Bodenerosion und Luftverschmutzung in den Innenräumen führt. Der Import von Flüssiggas belastet zudem die Gemeindekasse. Die Ausgaben für Energie und Lebensmittel für die Zubereitung der Mittagsmahlzeit sind im Verhältnis enorm.
Die Kalidhunga Higher Secondary School in Nepal, an der 83 Schüler der Klassen 1-6 unterrichtet werden, bietet derzeit staatlich finanzierte Mittagsmahlzeiten an, die hauptsächlich aus Nudeln und anderen importierten Produkten bestehen und die über Feuerholz gekocht werden. Diese ungesunden Mahlzeiten tragen zu verschiedenen Gesundheitsproblemen bei den Schülern bei, während die Verwendung von Brennholz die Abholzung der Wälder und die Umweltzerstörung verschärft. Die nahe gelegene Golma Devi Farmer’s Group, der 28 Bauern angehören, erzeugt verschiedene landwirtschaftliche Produkte, hat aber Probleme mit dem Marktzugang und der Einkommensgenerierung.
Dieses Projekt zielt darauf ab, Gemeinschaftseinrichtungen einzubinden, um diese Probleme strukturell anzugehen. Auf Schulebene werden Schüler, Lehrer und Eltern im Rahmen von Workshops, Besichtigungen und der Bereitstellung der erforderlichen Materialien in ökologischer Landwirtschaft und sauberer Energie geschult. Durch die Einrichtung eines Bio-Bauernhofs und eines elektrischen Kochsystems in der Schule wird diese zu einem kommunalen Lernzentrum. Das Hauptziel ist die Bereitstellung von hygienischen Mittagsmahlzeiten für die Schüler durch die Beschaffung von Bio-Lebensmitteln von lokalen Bauern. Dadurch wird ein Markt für die Produkte der Landwirte gesichert, der Verzehr gesunder lokaler Lebensmittel gefördert und die Kosten für die Mahlzeiten durch die Reduzierung der Transportkosten gesenkt. Zusätzlich soll die Verwendung von Elektrokocher gefördert werden, die den Einsatz von Kohle und Flüssiggas zur Energiegewinnung überflüssig machen, um dadurch die Umwelt zu schonen und eine gesündere Schulumgebung zu schaffen.
Auf der Ebene der Bauerngruppen werden Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau die Steigerung der ökologischen Produktion unterstützen und durch regelmäßige Lieferungen an die Schulkantine ein stabiles Einkommen gewährleisten. Diese Bauerngruppen werden nicht nur als Lieferanten fungieren, sondern auch eine Plattform für Schüler und Lehrer bieten, um praktisches Wissen über die Landwirtschaft zu erlangen und so ein gemeinschaftliches Lernumfeld zu fördern.