Weltweit – Gesellschaft zur Förderung lokaler Initiativen e. V. Weltweit e. V.

Sacha projekt – Umwelterziehung an schulen in Cochabamba-Bolivien

Projektzusammenfassung

In dem Projekt werden naturbezogene Bildungserfahrungen vermittelt, damit junge Menschen ein besseres Verständnis für ökologische Zusammenhänge erhalten, den Wert des Naturschutzes verstehen lernen und schon in jungen Jahren eine Verhaltensänderung herbeiführen. Im Rahmen dieser Initiative wurde ein viermonatiges Pilotprojekt zur Durchführung von Umwelterziehung im Freien für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren aus ländlichen und öffentlichen Schulen in Cochabamba-Bolivien konzipiert, das sich an SDG 4 orientiert

 

Global Goals

Land

Bolivien

Status

Ongoing since March 2024

Budget

15500

Partner

  • Ursula Merz Stiftung

  • Mollesnejta –Andean Agroforestry investigation center

  • Ecological farm Polen

Projektziele

  • Zusammenarbeit mit sechs Schulen am Stadtrand und auf dem Land (ca. 500 Kinder)

  • Entwicklung von Werbe- und Sensibilisierungsmaterial, das den Lehrplan für bolivianische Schüler unterstützt (Video und Datenerhebung zum aktuellen Wissensstand)

  • Stärkung des Partnerstandorts (z. B. durch Unterstützung der Aufforstung und Erhöhung der Sichtbarkeit in der Gesellschaft)

  • Start des Corporate Outdoor-Programms, um die Nachhaltigkeit und Fortführung des Projekts zu gewährleisten

Lucia Toledo ist die Projektleiterin und Gründerin des SACHA-Projekts. Das Wort SACHA bedeutet Baum in Quechua, einer der indigenen Sprachen Boliviens. Noch während ihres Bachelor Studiums der Agrartechnik wuchs in Lucia der Wunsch, nachhaltigere Landwirtschaftsmethoden für die Landwirte in ihrer Heimatregion zu finden. Es war die Begegnung mit ihrer jetzigen Mentorin Noemi Stadler vor zwölf Jahren, die ihr den Weg ebnete und sie in die Wissenschaft und Anwendung von Agroforstsystemen einführte. Durch Naomis Anleitung stellte Lucia schließlich die Verbindung zwischen nachhaltigen Landbewirtschaftungsmethoden und der Erhaltung von Waldökosystemen her, was sie dazu veranlasste, an der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) einen Master-Abschluss in tropischer Forstwirtschaft zu machen. Dadurch erlangte sie ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen, mit denen die Wälder unserer Erde aktuell konfrontiert sind.
Während eines Fundraising- und Projektplanungs-Workshops, den der Weltweit e.V. 2022 ausrichtete, wurden ihre unternehmerischen Fähigkeiten geweckt. Sie entwarf ein Projekt, in dem sie sich auf naturbasierte Bildung für bolivianische Kinder fokussierte. Die Realisierung des SACHA-Projekt Entwurfs brachte Lucia ein prestigeträchtiges Stipendium an der International Sustainability Academy (ISA) der SDW Hamburg ein. Während der achtmonatigen Betreuung und Vernetzung mit Fachleuten verfeinerte und erweiterte sie ihr Projekt, um dessen Effektivität und Breitenwirkung zu gewährleisten.

Lucia hat als primären Grund für die dauerhafte Naturzerstörung bzw. für die Ineffektivität von Umweltschutzmaßnahmen in Bolivien einen Mangel an Wissen und Bewusstsein identifiziert. Sie kam daher zu der Überzeugung, dass die frühzeitige Förderung der Naturverbundenheit von Kindern notwendig ist, damit sich eine tiefe Wertschätzung für die Umwelt und eine umweltbewusste Entscheidungsfindung in der Gesellschaft zukünftig entwickeln wird.

Bolivien gehört zu den Ländern mit der höchsten Entwaldungsrate in Relation zu der Einwohnerzahl. Nach Angaben von Global Forest Watch aus dem Jahr 2022 stand Bolivien zudem drei Jahre in Folge an dritter Stelle der Länder mit der höchsten absoluten Waldverlust. Als Reaktion darauf hat das Projekt SACHA seine auf Bildung und Bewusstseinsschaffung basierte Strategie zur Eindämmung des Entwaldung entwickelt mit der Vision:

Ein Gefühl der Zugehörigkeit für alle zu schaffen, die natürliche Schutzgebiete
besuchen oder in deren Nähe leben.

Das Projekt hat zwei lokale Partner: Mollesnejta – Andenforschungszentrum für Agroforstwirtschaft und
die Ökologische Farm Polen. Mollesnejta fördert die Erhaltung der Wälder und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken durch einen agroforstwirtschaftlichen Ansatz. Das Zentrum befindet sich im zweitältesten Nationalpark des Landes. Es führt Agroforstsysteme ein und veranstaltet Seminare und Workshops für internationale und lokale Landwirte, Studenten und andere Institutionen. Die Polen Farm bewirtschaftet seit vielen Jahren seine Flächen nach den Prinzipien des biologischen Anbaus und fungiert schon jetzt als lokales Wissenszentrum für die ökologisch verträgliche Landwirtschaft. Beide leisten bereits einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region und haben sich bereit erklärt, das Programm an ihren strategischen Standorten durchzuführen.

Das Projekt soll in den kommenden Jahren ausgeweitet werden und mehr lokale Partner hinzugewinnen, damit auch in anderen Regionen Boliviens Kinder aus einkommensschwachen Familien Zugang zu einer hochwertigen Umwelterziehung bekommen.

Standort