Projektzusammenfassung
Die 20 Dörfer der Mtae Division im Lushoto Distrikt in Tansania leiden zunehmend an Wasserknappheit. Die 2018 informell und 2021 offiziell gegründete Mtae Water User Association wird unterstützt, die vorhandenen Quellen zu schützen, die vorhandene Infrastruktur in Stand zu setzen und zu erweitern und ihre innere Struktur zum Zwecke einer selbstbestimmten Verwaltung der Wasserversorgung für 100.000 Einwohner aufzubauen. In der jetztige Phase 2 dieses Projektes werden Bäume in den Einzugsgebieten der Quellen gepflanzt und zukünftige village water engineers aus jedem Dorf geschult.
Land
Tansania
Status
Ongoing since 2019
2nd phase completed in 2022
Budget
10000€ – 2nd phase
Dokumente
Partner
Wilo Foundation
Tools For Life Foundation
Wilo Corporate
BVB
Projektziele
Konservierung degradierter Wasserquellen durch die Pflanzung von mindestens 10000 Bäumen in Sunga und Rangwi Ward.
Aufbau und Training administrativer Strukturen der MWUA
Bewußtseinsschaffung innerhalb der 20 Dörfer der Mtae Division für die Notwendigkeit des aktiven Wald- und Gewässerschutzes
Aufbau der MWUA Kapazitäten zur technischen Betreuung ihrer Wasserinfrastrukturen durch einen 3-tägigen Workshop mit dem Mabughai Colleage
Wasserknappheit ist eines der dringlichsten Probleme in der Mtae Division im Lushoto Distrikt in Tansania. Sie trägt zum Produktionsrückgang, hohen Lebenshaltungskosten, Gesundheitskrankheiten wie Diarrhöe und Typhus bei. Der Preis für einen Eimer Wasser (20 Liter) beträgt in einigen Dörfern bis zu 1000 tansanische Schillinge (0.40 €), das bei einem Durchschnittseinkommen von ca. 1 €/Tag für einige Familien unbezahlbar ist, weshalb auf Quellwasser zurück gegriffen wird, welches aber nur für die Bewässerung der Felder genutzt werden sollte. Eine direkte Ursache für die Wasserknappheit in den Quellgebieten ist zurückzuführen auf das Abholzen der Bäume im Wald und in den Wassereinzugsgebieten/Quellen zur Gewinnung von Bau- und Brennholz, die Rodung der Forste zur Landgewinnung für die Landwirtschaft und in einigen Fällen die Errichtung von neuen Wohnsitzen für menschliche Siedlungen. Der Klimawandel scheint ein weiterer Faktor sein, der zur Wasserknappheit aufgrund von länger anhaltenden Trockenperioden beiträgt.
Um das Problem der Wasserknappheit in der Mtae Division anzugehen, wurden in den Jahren 2019 und 2020 zwei DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) Seminare mit Experten aus den ostafrikanischen Anrainerstaaten und Deutschland durchgeführt. Verschiedene Lösungen wurden als notwendig identifiziert, um den Gemeinden in der Mtae Division den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Auf lange Sicht hat der Shagayu Nationalwald das Potential, die gesamte Division mit Wasser zu versorgen. Dafür erforderlich sind jedoch erhöhte finanzielle Mittel, um das verfügbare Wasser durch den Bau von Wassertanks an der Wasserquelle und die Installation von Wasserleitungen zu den Dörfern zu liefern.
Ibrahim Hussein ist in Longoi, einem der Dörfer ohne Strom und Wasser in den Usambara Bergen, geboren und hat von 2010-2012 an der Universität Bonn mit einem DAAD Stipendium Ressourcen Management studiert. Der Verein Weltweit hatte Ibrahim 2015 unterstützt, das Projekt einer lokalen Initiative aus seinem Heimatdorf Longoi zu verwirklichen. Longoi ist eines der oben erwähnten sechs Dörfer. Damals wurden 30.000 Bäume gepflanzt, um die vorhandenen Wasserquellen zu rehabilitieren und Bodenerosion zu bekämpfen. Bei einer Projektreise wurde der Weltweit e.V. von den Bewohnern Longois auf die Wasserressourcen im Shagayu Forest aufmerksam gemacht und bei unseren initialen Recherchen haben wir schnell verstanden, dass die Versorgung mit sauberem Wasser in der Region ein großes Projekt mit starken Partnern erfordert. Wir haben uns daher 2018 an die FH Frankfurt für fachliche Expertise gewandt, woraus letztlich eine Kooperation zwischen der University of Daressalam, der FH Frankfurt, der Uni Siegen und der Uni Bielefeld entstand, und die zu dem Experten Seminar finanziert durch den DAAD führte.
Um die Erkenntniss aus dem Experten Seminar in die Tat umzusetzen ist es notwendig, die administrativen und technischen Kapazitäten der Gemeinden aufzubauen, um die verfügbaren Wasserquellen und mitunter schon vorhandenen Wasserinfrastrukturen zu verwalten. Die im Frühjahr 2021 begonnene zweite Projektphase zielt daher darauf ab, die Erhaltung der degradierten Wasserquellen durch das Pflanzen von Bäumen in den ausgewählten Wasserquellen und Gemeinschaftsfarmen zu unterstützen und gleichzeitig die Kapazitäten der lokalen Gemeinden für die Verwaltung ihrer Wasserinfrastrukturen durch die Ausbildung von Wasserexperten in den Dörfern aufzubauen und einzuüben.